Eigentlich ist die Anzahl aller theoritisch möglichen Schachpartien unendlich groß, denn Schachpartien können im Prinzip unendlich lang sein, weil die Spieler:innen ihre Figuren in jeder Phase des Spiels sinnlos hin- und herschieben könnten.

Wenn wir diese Möglichkeit auschliessen, können wir die Anzahl der möglichen Schachpartien zwar nicht ausrechnen, aber immerhin abschätzen. Das hat der berühmte Mathematiker Claude Shannon bereits 1950 berechnet.

Er hat angenommen, dass in jeder Stellung durchschnittlich 30 Züge (genauer: Halbzüge) möglich sind.

Daraus ergibt sich, dass es nach zwei Halbzügen 30 * 30, also 900 verschiedene Spielverläufe geben kann.

Nach vier Halbzügen sind es 30 * 30 * 30 * 30, also bereits 810.000 Spielverläufe!

Nach sechs Halbzügen sind es 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30, also bereits 729.000.000 Spielverläufe!

Shannon nahm nun weiterhin an, dass eine durchschnittliche Schachpartie 40 Züge, also 80 Halbzüge umfasst. 

Daraus ergibt sich eine ungeheuer große Zahl. Weil wir mit jedem Halbzug die Anzahl der möglichen Partien mit 30 multiplizieren müssen.

30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30 * 30

=

30 ^ 80

=

14780882941434592331608321020638329760100000000000000000000000000000000000000000000000000
000000000000000000000000000000

\( \approx \)

10 ^ 120

Zuletzt geändert: Mittwoch, 29. Januar 2025, 16:16