Wasserkraft
Wasserkraft spielt für die Menschen bereits seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle. Mithilfe von Mühlrädern wurden Arbeits- und Werkzeugmaschinen in Schmieden, Mühlen und Sägewerken angetrieben. Schöpfräder sorgten schon vor einigen Tausend Jahren für die Bewässerung von Feldern. Nach der Erfindung der Dampfmaschine war die Wasserkraft kurzzeitig weniger gefragt. Doch dies änderte sich schlagartig mit der Elektrifizierung der Welt Ende des 19. Jahrhunderts, denn mit Wasserkraft konnten die Turbinen für die Stromerzeugung angetrieben werden.

Wasserkraft zählt heute mit zu den wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Doch da in jedem Land andere Voraussetzungen herrschen, fällt ihre Nutzung regional sehr unterschiedlich aus. So stammt in Norwegen fast der gesamte Strom aus Wasserkraft. Und auch in den Alpen, in Österreich und in der Schweiz, tragen Wasserkraftwerke zu mehr als der Hälfte der Energieversorgung bei. In Deutschland hingegen ist es nur ein sehr kleiner Teil.
Um aus Wasser Strom zu erzeugen muss das Wasser in Bewegung sein, also kinetische Energie besitzen. Diese Bewegungsenergie des strömenden oder nach unten fallenden Wassers wird in elektrische Energie verwandelt. Dabei gilt: Je größer die Wassermassen und je höher deren Geschwindigkeit, desto mehr Elektrizität kann erzeugt werden.
Das größte Wasserkraftwerk der Welt ist der Drei-Schluchten-Staudamm in Yichang in China.
Wenn du mehr über diesen Staudamm erfahren möchtest, kannst du dir das folgende Video anschauen:
Wie funktioniert ein Wasserkraftwerk?
Im Inneren des Wasserkraftwerks wird das strömende Wasser durch riesige Turbinen geleitet. Die Turbinen drehen sich unter dem Druck des Wassers und treiben durch die Drehbewegung einen Generator an. Der Generator wandelt die Bewegungsenergie des Wassers in elektrische Energie um.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Wasserkraftwerken:
Laufwasserkraftwerke und Speicherkraftwerke. Laufwasserkraftwerke werden meist an großen Flüssen errichtet und nutzen die gleichmäßig fließende Bewegungsenergie des Wassers. Mithilfe eines Wehrs wird das Wasser aufgestaut, um eine größere Fallhöhe zu erreichen. Fallende Rohre leiten das Wasser auf die Turbinen, die mit ihrer Drehbewegung die Generatoren antreiben.
Bei Speicherkraftwerken wird das Wasser in einem Stausee aufgestaut und über große Fallrohre auf tiefer liegenden Turbinen gelenkt. Da in Stauseen riesige Wassermengen gespeichert sind, lässt sich damit deutlich mehr Energie produzieren als mit einem Laufwasserkraftwerk.
