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A

Alliierte

Im Kontext des Zweiten Weltkriegs waren sie eine Koalition von Ländern, die sich gegen die Achsenmächte (Deutschland, Italien und Japan) zusammenschlossen. Zu den Hauptalliierten gehörten die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, die Sowjetunion, Frankreich und China, die gemeinsam militärisch und wirtschaftlich zusammenarbeiteten, um den Sieg über die Achsenmächte zu erlangen.


B

Besatzungszonen

waren spezifische geografische Gebiete, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unter die Kontrolle der Alliierten Mächte – hauptsächlich die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich – aufgeteilt wurden. In Deutschland und Österreich wurden diese Zonen eingerichtet, um die Entmilitarisierung, Demokratisierung, den Wiederaufbau und die Verwaltung der besiegten Länder zu überwachen. Jede Besatzungsmacht kontrollierte ihre eigene Zone und hatte eigene Verwaltungsstrukturen, bis die Gebiete schließlich in Richtung Souveränität und Wiedervereinigung (im Falle Deutschlands) oder Staatsvertrag (im Falle Österreichs) übergeleitet wurden.


D

Demilitarisierung

bezeichnet den Prozess der Reduzierung oder vollständigen Abschaffung militärischer Streitkräfte und Einrichtungen in einem bestimmten Gebiet. Ziel ist es, die militärische Präsenz zu verringern, um Frieden und Sicherheit zu fördern und das Risiko von Konflikten zu minimieren. Dieser Prozess kann durch internationale Abkommen, Verträge oder einseitige Maßnahmen eines Staates erfolgen.


Demokratisierung

bezeichnet den Prozess der Einführung und Etablierung demokratischer Strukturen und Prinzipien in einem Staat oder einer Gesellschaft. Ziel ist es, eine Regierungsform zu schaffen, die auf den Grundsätzen der Volkssouveränität, politischen Partizipation, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten basiert.


Demontage

So bezeichnet man die systematische Reduzierung der industriellen Kapazitäten Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere derjenigen, die für die Kriegsführung relevant war. Die Alliierten wollten sicherstellen, dass Deutschland wirtschaftlich nicht in der Lage wäre, einen weiteren Krieg zu führen. Dies beinhaltete die Demontage von Industrieanlagen und die Umstellung der Produktion auf zivile Güter. Gleichzeitig sollte die wirtschaftliche Erholung der kriegszerstörten Länder unterstützt werden, insbesondere derjenigen, die unter der deutschen Besatzung gelitten hatten.


Denazifizierung

bezeichnet den Prozess, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten initiiert wurde, um die deutsche Gesellschaft, Politik, Justiz und Wirtschaft von nationalsozialistischen Einflüssen zu befreien. Ziel war es, ehemalige Nationalsozialisten aus öffentlichen Ämtern, dem Bildungswesen, der Justiz und anderen wichtigen Bereichen zu entfernen und die Ideologie des Nationalsozialismus zu delegitimieren.


Dezentralisierung

bezeichnet den Prozess der Verlagerung von Entscheidungsbefugnissen, Verwaltungskompetenzen und Ressourcen von zentralen Regierungs- oder Verwaltungsstellen auf lokale oder regionale Ebenen. Ziel ist es, die Effizienz, Transparenz und Bürgernähe der Verwaltung zu erhöhen und die lokale Selbstverwaltung zu stärken.


K

Kontingentierung

Kontingentierung ist eine staatliche Regulierung und Zuteilung von Ressourcen oder Waren in festgelegten Mengen. In einer Planwirtschaft, wie sie in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR praktiziert wurde, bedeutete dies, dass der Staat bestimmte, wie viel von einem Produkt produziert und verteilt werden durfte.

Die Kontingentierung sollte sicherstellen, dass knappe Güter gerecht verteilt wurden und dass die Versorgung der Bevölkerung trotz begrenzter Ressourcen gewährleistet war. Dies ging oft Hand in Hand mit staatlicher Preisfestsetzung, um die Preise stabil zu halten und die Grundversorgung zu sichern. Aus diesem Grund wurden die Preise auf die Verpackungen gedruckt. 



M

Marshallplan

Offiziell als European Recovery Program (ERP) bekannt, war eine umfangreiche Wirtschaftshilfeinitiative der Vereinigten Staaten für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Stabilisierung der nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörten europäischen Länder. Benannt nach dem damaligen US-Außenminister George C. Marshall, wurde der Plan 1948 ins Leben gerufen und lief bis 1952. Er stellte über 12 Milliarden US-Dollar (entspricht heute weit über 100 Milliarden Dollar) zur Verfügung, um den Wiederaufbau der Infrastruktur, die Modernisierung der Industrie und die Förderung des Handels in Europa zu unterstützen, was wesentlich zur Verhinderung des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und zur Eindämmung des Kommunismus in der Nachkriegszeit beitrug.