BNE SDG15 Vertiefungskurs: Wiese
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Planspiel
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Wem gehört die Wiese?
Willkommen zum interaktiven Planspiel "Wem gehört die Wiese"!
In dem fiktiven Ort Elsterhain steht eine Wiese im Mittelpunkt des aktuellen Dorfklatsches: Die zentral gelegene Wiese im Besitz der Gemeinde ist in den Fokus verschiedener Interessengruppen geraten. Von der Landwirtin über die Jugendvertretung bis hin zum Naturschützer und der findigen Unternehmerin – jede Gruppe hat ihre eigenen Pläne für die Nutzung der Wiese. Wofür wird sich die Gemeinde entscheiden?
Doch zunächst erhalten alle Gemeindemitglieder eine Einladung der Bürgermeisterin.
Ablauf
- Spielsituation: Lest die Einladung der Bürgermeisterin. Besprecht die Situation, in der sich die Dorfgemeinschaft befindet. Recherchiert nach ähnlichen Projekten, um weitere Argumente für das Rollenspiel zu sammeln.
- Rollenverteilung: Legt gemeinsam fest, wer welche Rolle spielt und wer Beobachter ist. Die Beobachter notieren beim Spiel den Ablauf und die Argumente der Spielenden. Legt fest, wer wen beobachtet. Die Bürgermeisterin ist die Moderatorin und Spielleiterin.
- Rollenanalyse: Lest euch die Rollenkarten durch. Habt ihr Fragen?
- Spielphase: Spielt nun die Gemeindeversammlung nach. Wenn alle Rollen ihre Argumente vorgebracht haben, diskutiert ihr die zukünftige Nutzung der Wiese. Erarbeitet ein Konzept, in dem ihr die zukünftige Nutzung skizziert. Das könnt ihr kollaborativ machen, z. B. mit einem Etherpad (teilt dafür einfach den Link des gemeinsamen Dokuments) oder an der (digitalen) Tafel.
- Anschließend wird abgestimmt. Nutzt dafür z. B. den Abstimmungs-Button (siehe unten). Konnte keine 2/3-Mehrheit erlangt werden, kehrt zur Diskussion zurück.
- Auswertung: Haltet die Ergebnisse fest. Das könnt ihr kollaborativ machen, z. B. mit einem Etherpad (teilt dafür einfach den Link des gemeinsamen Dokuments) oder an der (digitalen) Tafel.
- Welche Argumente haben die einzelnen Akteure vorgebracht?
- Gab es Konflikte und wie wurden sie gelöst? Wie sind Kompromisslösungen entstanden?
- Wie habt ihr euch in eurer jeweiligen Rolle gefühlt?
- Wie haben die jeweiligen Rollen auf euch gewirkt?
Rollenkarten
Die BürgermeisterinBürgermeisterin Anna Müller: Sie ist in Elsterhain geboren und aufgewachsen. Seit zwei Jahren ist sie die Bürgermeisterin des Ortes. Das jüngere ihrer zwei Kinder geht in die Klasse von Lehrer Philipp Probst. Ihr älteres Kind ist im Jugendausschuss des Ortes. Die Eltern der Bürgermeisterin engagieren sich im Seniorenverein. Sie selbst würde sich auf der Wiese eine Begegnungsstätte wünschen. Ein Ort, an dem alle Gemeindemitglieder gemeinsam Feste feiern können. Etwa einen Grillplatz mit einem Brotbackofen.
Ziel: Die Nutzung der Wiese soll den größtmöglichen Nutzen für die Dorfgemeinschaft bringen. Wichtig ist ihr, dass alle Bürgerinnen und Bürger von Elsterhain mit der Entscheidung einverstanden sind.
Argumentationsstrategie: Moderatorin und Gesprächsleiterin. Sie schlichtet Streit und versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln. Sie schlägt Kompromisslösungen vor, die die verschiedenen Interessen miteinander kombinieren. Dabei betont sie, wie wichtig Kommunikationsregeln sind und dass alle in gemeinschaftlicher Verantwortung handeln.Die LandwirtinLandwirtin Elena Kiesewetter: Sie hat den Bauernhof von ihren Eltern übernommen und in einen neuen Stall investiert. Außerdem hat sie den Bauernhof auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Sie ist stolz darauf, regionale Bio-Milch und Bio-Käse zu produzieren. Gern würde sie ihren Stall erweitern. Dadurch könnte sie mehr Waren produzieren, ihren Kredit schneller abbezahlen und weitere Arbeitskräfte aus dem Dorf einstellen. Doch dafür benötigt sie dringend neues Weideland.
Ziel: Sie möchte die Wiese als Viehweide pachten.
Argumentationsstrategie: Sie beschreibt die wirtschaftliche Notwendigkeit, die Wiese zu pachten, denn schließlich leistet sie einen wichtigen Beitrag zur lokalen Lebensmittelversorgung. Außerdem könnte sie dadurch weitere Arbeitsplätze für Gemeindemitglieder schaffen. Weiterhin ermöglicht die nachhaltige Bewirtschaftung der Wiese sowohl die Bedürfnisse der Landwirtschaft als auch den Erhalt der Natur zu berücksichtigen.Der NaturschützerNaturschützer Hans Nachtigaller: Er wohnt bereits seit einigen Jahren in Elsterhain. Durch seinen Job bei einer bekannten Umweltschutzorganisation hat er den Ort im Zuge eines Projektes kennengelernt und ist geblieben. Er liebt die den Ort umgebende Natur und sammelt sowohl dienstlich als auch privat wissenschaftliche Daten zu Umweltveränderungen infolge der Klimakrise.
Ziel: Erhalt der Biodiversität auf der gesamten Wiese.
Argumentationsstrategie: Der Erhalt der Wiese ist ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt und bietet langfristige ökologische Vorteile, wie die Stabilisierung des Ökosystems und die Verbesserung der Luft- und Wasserqualität. Auch die moralische Verantwortung, die Natur für zukünftige Generationen zu bewahren, spielt für ihn eine wichtige Rolle.Der JugendvertreterJugendvertreter Justus Maurer: Justus ist der Sprecher der Kinder und Jugendlichen im Ort. Ihnen ist es wichtig, an den Entscheidungen der Gemeinde beteiligt zu werden, schließlich müssen sie in Zukunft mit den Konsequenzen dieser Entscheidungen klarkommen! Da es sowieso so wenig Cooles im Ort zu erleben gibt, wünschen sie sich einen Ort, an dem sie abhängen und sich gemeinsam beschäftigen können.
Ziel: Freizeit- und Sportmöglichkeiten auf der Wiese. Der Bau eines Spiel- und Sportplatzes sowie eines überdachten Platzes zum Abhängen.
Argumentationsstrategie: Freizeit- und Sportmöglichkeiten sind gut für die körperliche und geistige Gesundheit von Jugendlichen. Solche Aktivitäten fördern den sozialen Zusammenhalt. Die Bereitstellung von Freizeitmöglichkeiten und eines Ortes zum Treffen kann dazu beitragen, Kinder und Jugendliche von negativen Einflüssen fernzuhalten.Die Tourismus-beauftragteTourismusbeauftragte Stefanie Herz: Sie lebt in der Kreisstadt und ihre berufliche Aufgabe ist die Förderung der touristischen Attraktivität des Landkreises. Sie liebt ihren Beruf, die Landschaft und die Menschen hier. Das möchte sie möglichst vielen Touristen zeigen.
Ziel: Entwicklung der Wiese zur touristischen Attraktion, z. B. durch eine Minigolfanlage.
Argumentationsstrategie: Die Entwicklung einer Event-Wiese erhöht die touristische Attraktivität von Elsterhain. Das schafft neue Arbeitsplätze und kurbelt die lokale Wirtschaft an. Ein gut geplanter Tourismus kann die natürliche Schönheit der Wiese bewahren und gleichzeitig den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis bieten.Der Vorsitzende der SeniorenVorsitzender der Rentner*innen Dieter Ullrich Hoffmann: Nach einem anstrengenden Berufsleben ist Herr Hoffmann froh, dass er in einem ruhigen Ort lebt. Darüber sind sich auch seine Vereinsmitglieder einig. Neben der Wiese steht eine Bank, die zum Spazieren und Sitzen einlädt. Manchmal trifft man sich hier auch.
Ziel: Erhalt der Wiese als Erholungsraum.
Argumentationsstrategie: Die Ruhe und die Natur sind wichtig für die Lebensqualität, insbesondere für uns ältere Menschen. Die Wiese ist ein wichtiger Ort für Entspannung und Erholung. Sie trägt, so wie sie jetzt ist, zur physischen und psychischen Gesundheit bei. Der Zugang zu natürlichen Erholungsräumen ist ein wesentlicher Bestandteil eines lebenswerten Umfelds.Die UnternehmerinUnternehmerin Aylin Yilmaz: Frau Yilmaz arbeitet für eine Investorengruppe, die nach neuen lukrativen Standorten für eine Supermarktkette sucht. Sie wohnt in einer fernen Großstadt und ist es gewohnt, alle Besorgungen in ihrem Wohnviertel zu erledigen. Sie geht gern ins Fitnessstudio oder trifft sich zum Abendessen mit ihren Freundinnen in ihrem Lieblings-Restaurant.
Ziel: Bau eines Supermarktes.
Argumentationsstrategie: Die Nutzung der Wiese für den Bau des Supermarktes setzt wichtige wirtschaftliche Impulse und schafft lokale Arbeitsplätze. Außerdem müssten die Bewohner zum Einkaufen nicht mehr mit dem Auto in die Kreisstadt fahren, sondern könnten diesen Gang zu Fuß erledigen. Das schont die Umwelt und sorgt für mehr Selbstständigkeit bei den Senioren.Der LehrerLehrer Philipp Probst: Er ist nach dem Lehramtsstudium gemeinsam mit seiner Frau in ihren Heimatort Elsterhain gezogen. Seit einigen Jahren ist er schon Deutsch- und Sachkundelehrer im Ort. Ihm ist es wichtig, dass seine Schülerinnen und Schüler auch möglichst praktische Erfahrungen sammeln und neben der Schule viele außerschulische Lernorte besuchen können. Neben seinem Beruf engagiert sich der Lehrer in der Freiwilligen Feuerwehr. Die Jugendgruppe der FFW Elsterhain, die er trainiert, braucht auch eine Fläche, auf der sie ihre Übungen durchführen kann.
Ziel: Nutzung der Wiese für Bildungszwecke.
Argumentationsstrategie: Die Wiese ist ein bedeutender Lernort, der praktische Lernerfahrungen und Umweltbildung ermöglicht. Diese Erfahrungen vertiefen das Verständnis der Schüler für ökologische Zusammenhänge und stärken das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt. Die Wiese als "Grünes Klassenzimmer" ist eine willkommene Abwechslung zum traditionellen Unterricht.Die KünstlerinKünstlerin Melanie Pfeffer-Rotstein: Sie ist vor einem Jahr nach Elsterhain in das Haus ihrer Großmutter gezogen, um sich auf eine Ausstellung vorzubereiten. Hier genießt sie die Natur und das freundliche Dorfleben. Doch sie sehnt sich immer mehr nach Kunstevents. Vielleicht kann man da etwas mit dem gesamten Dorf auf die Beine stellen und weitere Künstlerinnen und Künstler einladen?
Ziel: Nutzung der Wiese für Kunstprojekte.
Argumentationsstrategie: Kunst und Kultur sind von großer Bedeutung für die Gemeinschaft. Die Wiese ist ein inspirierender Ort für kreative Projekte, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und die kulturelle Vielfalt fördern können. Kunst im öffentlichen Raum kann die Wahrnehmung der Wiese verändern und neue Besucher anziehen. So könnte man auch den Tourismus in der Region ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen.Der Erneuerbare-Energien-EntwicklerErneuerbare-Energien-Entwickler Lukas Fassbinder: Er brennt für das Thema "erneuerbare Energien". Wichtig ist ihm, dass dabei nicht die großen Energiekonzerne die Gewinne einstecken, sondern diese genossenschaftlich an die Bürgerinnen und Bürger fließen. Deshalb setzt er auf "dezentrale Lösungen". Also kleine Windräder oder Solarkollektoren, die nachhaltigen Strom für den Ort produzieren.
Ziel: Nutzung der Wiese zur Installation von Anlagen für erneuerbare Energien, wie z. B. Solarpanels oder kleine Windturbinen, um nachhaltige Energie für Elsterhain zu erzeugen.
Argumentationsstrategie: Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich, denn sie reduzieren den CO2-Ausstoß. Die Wiese ist ein idealer Standort für die lokale Energiewende. Die Erzeugung erneuerbarer Energien ist langfristig kosteneffizient und durch das Genossenschaftsmodell haben alle Bürger etwas davon. Das senkt die Energiekosten und schafft Arbeitsplätze. Mittels Agrophotovoltaik lassen sich auch Landwirtschaft und Energieerzeugung kombinieren.
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