Thema 4: Von der Natur zur urbanen Fläche - Lösungen

Website: Webakademie Sachsen-Anhalt
Kurs: Lehrerzimmer MINTzi
Buch: Thema 4: Von der Natur zur urbanen Fläche - Lösungen
Gedruckt von: Gast
Datum: Sonntag, 1. September 2024, 13:25

Beschreibung

Du kannst die Lösungen zum Durchgang "Von der Natur zur urbanen Fläche" hier in der Webakademie einsehen. Klicke dich dazu durch das nachfolgende "Buch".

Lösung 1: Verlorene Ökosysteme

(A)


1- China

https://earthobservatory.nasa.gov/world-of-change/Shanghai



2- Usbekistan und Kasachstan

https://earthobservatory.nasa.gov/world-of-change/AralSea



3- Brasilien

https://earthobservatory.nasa.gov/world-of-change/Deforestation


Länder Fläche Bevölkerungsanzahl Einwohnerdichte/ Einwohner pro km²
China
9.596.961 km² 1.394.015.977 145,6
Usbekistan 447.400 km² 30.565.411 74
Kasachstan 2.724.900 km² 19.091.949 7
Brasilien 8.514.877 km² 211.715.973 24,6
https://www.laenderdaten.de/bevoelkerung/einwohner.aspx


(B) 
Neben den Themen Biodiversität, Artenverlust und Klimawandel sollte das Thema Flächenverbrauch mehr in die öffentliche Debatte gelangen. In Deutschland wird jeden Tag eine Fläche von 100 Fußballfeldern verbraucht. Es entstehen neue Gewerbe-, Siedlungs-, Industrieflächen und Flächen für die Landwirtschaft. Der Mensch hat hohe Nutzungsansprüche an den Raum, die Natur hat meist nur ein Nischendasein. In Deutschland ist für den Menschen so viel Fläche vorgehalten, dass in den nächsten 30 Jahren keine neue Fläche ausgewiesen werden müsste. Mehr als die Hälfte Deutschlands besteht aus Agrarfläche. Durch die Monokulturen kommt es zu Artenverlust und sinkender Biodiversität/Artenvielfalt. Jeder kann etwas gegen den Artenverlust tun, beispielsweise in seinem Garten die Blumenwiese und Unkräuter im Beet wachsen lassen, weniger mähen sowie die Fassaden und Dächer begrünen.

Lösung 2: Gefährdeter Boden


(A) Boden entsteht aus Gesteinen.

(B) Ton ist der kleinste mineralische Bestandteil im Boden. Die Korngröße ist kleiner als 2 Mikrometer.

(C) Hummus ist besonders fruchtbar. Besonders in Schwarzerde ist ein großer A-Horizont bestehend aus Hummus enthalten. Schwarzerde wird auch als Tschernosem bezeichnet. Es handelt sich hierbei um einen Steppenboden, der sich meist auf Löss gebildet hat.
(https://www.bodenwelten.de/content/schwarzerde-fruchtbar-und-tiefgruendig)

(D) Nachhaltige Lösungen:
- Jedes Jahr neue Fruchtsorte auf Ackerflächen
- Auf Wiesen und Weiden nur so viele Tiere halten, wie diese Fläche versorgen kann (keine Überweidung)

Lösung 3: Vollgas!


1. Das Herstellen von Lebensmitteln …
B belastet die Umwelt durch Flächenverbrauch, Treibhausgasemission und Luftverschmutzung.

2. Die Flächenbelegung pro Kopf für Erzeugnisse tierischen Ursprungs…
C ist bei der Herstellung von Eiern am geringsten mit 63m²/ pro Kopf 2015.

3. Die Pro-Kopf-Emission durch den Verbrauch von Lebensmitteln in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das Treibhausgas, welches im Anteil am wenigsten emittiert wird ist…
A Methan. 

4. „Die Menge an Treibhausgas-Emissionen [bei der Tierzucht] kann durch…“
C Art der Fütterung, veränderte Umtriebszeiten bei Rindern sowie verbesserte Stallhaltungssysteme verringert werden.

5. Der Flächenbedarf zur Produktion von … ist insgesamt am dritthöchsten.
D Hühnerfleisch

6. Bei dem Transport von Nahrungs- und Futtermitteln aus Übersee nach Deutschland erzeugt …
D das Flugzeug am meisten Emissionen.

Lösung 4: Kostbares Wasser


(A) Beispielhafte Lösung

https://tageswoche.ch/politik/mexiko-schuldet-den-usa-viel-wasser-und-hat-selber-nicht-genug/
https://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/wassernot/pwiekonfliktstoffwasser100.html


(B) Beispielhafte Lösung:

In Tansania und Indien leiden viele Menschen an Wasserknappheit. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder, da sie weite Wege auf sich nehmen müssen, um Trinkwasser zu holen. Tansania liegt im Osten Afrikas am Indischen Ozean. Es grenzt an die Länder Kenia, Uganda, Demokratische Republik Kongo, Sambia, Malawi und Mozambique. Die Landschaft ist sehr vielseitig, es gibt Küstengebiete, Feucht-, Dornstrauch, Sukkulenten- und Trockensavannen und Halbwüsten. An den Küsten herrscht tropisches Klima, während es im Ostafrikanischem Hochland gemäßigtes Klima gibt. Infolge des Klimawandels steigt der Meeresspiegel an und es kommt zu weniger Regenzeiten in dem Land. Die Trinkwasserversorgung ist vielerorts nicht gegeben, da Brunnen versalzen und der Grundwasserspiegel sinkt. Flüsse die in den indischen Ozean münden, wie der Pangani vermischen sich zunehmend im Küstengebiet mit Salzwasser. 

In weiten Teilen Indiens herrscht ebenfalls Wasserknappheit. Es ist der siebt größte Staat mit 3.287.490 km² Fläche und 1.368.738.000 Einwohner (Stand: 2019)

Indien liegt in Asien am Indischen Ozean. Die Nachbarländer sind Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Bangladesch und Myanmar. In Nord- und Zentralindien herrscht subtropisches Kontinentalklima und in Richtung Küsten ein maritimes tropisches Klima. Der Ganges ist einer der wichtigsten Flüsse Indiens. Weitere bedeutende Flüsse des Landes sind der Yamuna, Narmada, oder der Mahanadi, um nur einige zu nennen. Ein großes Problem in Indien ist die Verschmutzung der Flüsse und eine Abschwächung des Monsuns. 

Der Monsun tritt später auf und bringt nicht ausreichend Regen mit um die Wasserreservoire aufzufüllen.
Da sich meist Frauen und Mädchen um die Wasserversorgung der Familie kümmern, können sie nicht an die Arbeiten oder zur Schule gehen. Die Folge ist meist Analphabetismus und keine Chance auf Bildung. Hinzukommt, dass durch das verunreinigte Wasser und dem Wassermangel, Frauen und Mädchen keine Chance auf saubere Sanitäranlagen haben. Krankheiten verbreiten sich schnell.
Die Wasserexpertin Maude Barlow betont, welche Auswirkungen in Entwicklungsländern die Wasserknappheit hat; „Die Mehrheit der Menschen, die unter Wassermangel leiden, leben in den armen Teilen der Welt – Indien, China, Lateinamerika, Afrika. Und die Mehrheit der Menschen, die sich um das Wasser kümmern müssen und die Hauptlast tragen, sind Frauen. Frauen sind verantwortlich dafür, Wasser zu holen, damit zu kochen, sich um die Familie und deren Gesundheit zu kümmern. Wir beobachten zunehmend Fälle, bei denen der Mann nach Hause kommt, die Frau aber kein Wasser auftreiben konnte und es deshalb kein Essen gibt und die Klamotten nicht gewaschen werden können und der Mann seine Frau deshalb verprügelt.“

Verwendete Quellen:
1https://www.welt-sichten.org/artikel/33553/tansania-klimwandel-das-wasser-schwindet
2https://de.wikipedia.org/wiki/Indien#Geografie_und_Landesnatur
3https://www.tagesschau.de/ausland/indien-wasser-107.html (leider nicht mehr aufrufbar) 
4https://www.betterplace.org/c/neues/frauen-und-die-wasser-ungerechtigkeit

Lösung 5: Sand – eine unterschätze Ressource


Beispielhafte Lösung:

1000 von Jahren dauert es bis die Natur aus einem Gesteinsbrocken durch Verwitterung etwa 2mm große Sandkörnchen erschaffen hat.1 Unsere Bauindustrie hingegen braucht nur ein Jahr um 30 Milliarden Tonnen der wertvollen Ressource zu verbauen.1 Sogar Mafiöse Strukturen zeigen Interesse am lukrativen Handel mit Sand, denn die Nachfrage übersteigt längst das Angebot. Viele Länder kaufen trotzdem auch Sand aus Zweifelhaften Quellen. Diese Problematik der Sandknappheit wird noch verschlimmert. Viele vorhandene Sandvorkommen können aktuell nicht abgebaut werden. Sie liegen unter bebauten Flächen sowie in Naturschutzgebieten oder ihr Abbau kann schwerwiegende Folgen für die Natur haben. Legal dürfen diese Sandvorkommen nicht abgebaut werden. Doch vor allem in Ländern wie Indien, Jamaika und Marokko2 geschieht dies durch die Sandmafia trotzdem. Aufgrund des illegalen Abbaus zerstören sich die Menschen Einkommensquellen in der Landwirtschaft, Fischerei und im Tourismus. Besonders deutlich kann man dies auf der Insel Santiago sehen. Hier sind schon 2/3 aller Sandstrände abgebaut. Die Bewohner sind sich der Folgen durchaus bewusst, jedoch gibt es für sie in Ribeira da Barca keine Alternativen mehr.3 Ein Teufelskreis, da sie nun auf Sanddiebstahl angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Vielerorts, unter anderem in Guèdiawaye vor Dakar4, kann die Polizei dieses Verhalten eindämmen und mit Aufklärungsarbeit den Bewohnern die Folgen ihres Verhaltens bewusst machen. Trotzdem sind viele Sanddiebe weiterhin auf diese Einkommensquelle angewiesen. Transportkosten für Sand sind hoch. Mehr als 30-50km5 Transport per LKW macht die Ressource für Baustellen in Deutschland unwirtschaftlich und verbraucht unnötig CO2. Der Wüstenstaat Dubai hingegen, bezieht Teile seines Bausandes sogar aus Australien6. Das der weite Transport keine Dauerlösung sein kann, ist den Meisten Nationen bewusst. Alternativen wie die Technologie der Firma Multicon7 sind demnach heißbegehrt. So kann Wüstensand für die Bauindustrie nutzbar gemacht werden.7 Andere Länder wie Singapur kaufen jedoch weiterhin Sand aus zweifelhaften Quellen. Wüstensand galt bisher als unbrauchbar für die Betonherstellung. Er sei zu glatt, rund und salzig. Doch eine neue Studie zeigt: Sand ist nicht überall gleich und kann mit verschiedenen Methoden doch für Bauprojekte eingesetzt werden.8 Feinsandpellets der Firma Multicon, Vorgeformte Steine aus Wüstensand und Polyesterharz des Erfinders Gerhard Dust8, sowie Ziegel aus Wüstensand und salzhaltigen Abwässern aus dem „SaSaZiegel-Brenner©“9, liefern vielversprechende Ansätze. Sie sind jedoch noch in der Testphase oder nur für kleinere Einfamilienhäuser konzipiert. Außerdem kann die Nutzung von Wüstensand als Alternative weitreichende, unvorhersehbare Folgen für die Wüstenbiotope haben. Genau wie der Sandabbau am Meeresboden der laut BfN noch nach Jahren Auswirkungen zeigt.10
Ein anderer Ansatz ist das Recycling von altem Beton aus Abrissgebäuden. Leider Ein anderer Ansatz ist das Recycling von altem Beton aus Abrissgebäuden. Leider sind die meisten Gebäude noch nicht auf eine Wiederverwertung ausgerichtet, weswegen der Bauschutt erst mühsam getrennt werden muss. Durch die vor Ort benötigten Recyclinganlagen und Zwischenlagerplätze für Bauschutt ist auch diese Methode regional begrenzt, da der Transport unwirtschaftlich ist. Doch vor allem in Städten lohnt diese Methode, da Abriss- und Neubaustelle meist sehr nah beieinander liegen.11 Im Straßenbau wird der recycelte Beton schon regulär eingesetzt, für den Hausbau eher selten. Hier könnte staatliche Förderung helfen um recycelten Beton als hochwertigen Baustoff zu etablieren.11 Andere Alternativen benötigen kaum bis gar keinen Sand. Sie könnten im großen Stil Betonbauten aus dem Markt verdrängen und Sandklau unattraktiver machen. Spezielle Holzbauweise12, Materialien wie Stroh, Papier, Plastikflaschen, Zementwaben13 oder lebenden Bakterien14 sind momentan noch nicht für Großprojekte nutzbar. Sie werden erst erforscht und getestet. Praktikable Alternativen können den Kauf illegal abgebauten Sandes zukünftig eindämmen. Doch sind sie meist noch nicht für die Bauindustrie anwendbar. Die Nutzbarmachung von Wüstensand macht neue Sandvorkommen zugänglich, doch auch diese sind erschöpflich. Es wäre möglich, dass in Zukunft so kein Sand mehr vom Meeresboden und Stränden geklaut wird, dafür aber aus der Wüste. Zusätzlich zu einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource wird auch Aufklärungsarbeit, der Einsatz von Polizei und staatliche Unterstützung für die Sanddiebe ohne Einkommensalternativen notwendig sein.

Verwendete Quellen:
1 https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/mensch-natur-umwelt/sand-rohstoff-raubbau-100.html
2 https://www.deutschlandfunk.de/sand-ein-nur-scheinbar-unendlicher-rohstoff.724.de.html?dram:article_id=460151
3 https://www.focus.de/magazin/archiv/wissen-der-grosse-sandraub_id_8292915.html
4 https://www.tagesschau.de/ausland/rohstoff-sand-senegal-101.html( leider nicht mehr aufrufbar, alternativ: https://www.dw.com/de/auf-sand-gebaut-senegals-kampf-um-die-k%C3%BCste/a-49459974) ;
5https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/geologie/rohstoffe/Fachbericht%20Sand%20%26%20Kies%2015%2011%2006.pdf
6 https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/raubbau-an-einem-wichtigen-rohstoff-er-kann-arabern-sand-verkaufen/8301722-4.html?ticket=ST-1383172-gC2uxhCi6JvPcefb7hwn-ap5
7 https://www.welt.de/wirtschaft/article187346148/Rohstoff-Zwei-Deutsche-wissen-wie-man-aus-Wuestensand-Beton-macht.html
8 https://www.deutschlandfunk.de/bauen-mit-wuestensand-die-rundung-der-koerner-ist-nicht-das.676.de.html?dram:article_id=455568
9 https://www.terrania-weltpark.eu/umwelt/
10 https://www.bfn.de/sand-und-kiesabbau
11 https://www.deutschlandfunk.de/tolle-idee-was-wurde-daraus-recycelter-beton.676.de.html?dram:article_id=449957
12 https://www.umweltdialog.de/de/wirtschaft/circular-economy/2018/Wenn-der-Sand-ausgeht.php
13 https://www.baunetzwissen.de/nachhaltig-bauen/tipps/news-produkte
14 https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/lebender-beton-forscher-erzeugen-bausteine-mithilfe-von-bakterien-a-189f08fc-f16e-4c21-a58f-2b8b832be57e