Nachbilder
positives Nachbild
Hast du schon einmal in die Sonne oder ein anderes helles Licht geblickt und anschließend die Augen geschlossen? Dann hast du sicher den hellen Fleck bemerkt, den du für kurze Zeit immer noch siehst, obwohl die Lichtquelle „verschwunden“ ist. Diese Nachwirkung nennt man Nachbild.
negatives Nachbild
Es gibt noch eine andere Art von Nachbildern, die negativen Nachbilder. Am besten probierst du diesen Effekt gleich selbst aus: fixiere für ungefähr 40 bis 60 Sekunden eine farbige Schablone und sieh danach auf eine helle Fläche.
Was siehst du?
Folgend noch ein paar Bilder zum fixieren und herausfinden, welche Nachbilder entstehen. Fixiere möglichst den Mittelpunkt des Bildes.
![](https://moodle.bildung-lsa.de/webakademie/pluginfile.php/12608/mod_label/intro/Deutscheflaggenachbild-rahmen.png)
Spoiler: Das Nachbild ist die Deutschlandflagge.
![](https://moodle.bildung-lsa.de/webakademie/pluginfile.php/12608/mod_label/intro/image%20%281%29.png)
Spoiler: Das Nachbild ist die Italienflagge.
![](https://moodle.bildung-lsa.de/webakademie/pluginfile.php/12608/mod_label/intro/Nachbild-Rot.png)
Spoiler:
Der Text wird wirklich rot.
![](https://moodle.bildung-lsa.de/webakademie/pluginfile.php/12608/mod_label/intro/Nachbild-Vierecke.png)
Spoiler:
Die schwarzen und weißen Flächen tauschen ihre Farben. Die
biologische Erklärung
In
der Netzhaut unseres Auges befinden sich verschiedene Sehzellen, die man Photorezeptoren
nennt und die in Stäbchen und Zapfen unterteilt werden. Die Stäbchen sind für
das Hell-Dunkel-Sehen zuständig, und dank den Zapfen können wir Farben
wahrnehmen. Es gibt rot-, grün- und blauempfindliche Zapfenarten. Die Photorezeptoren
werden in verschiedenen Kombinationen aktiviert und leiten ihre Signale ins
Gehirn weiter, wo die Sehinformationen verarbeitet werden.
Die
negativen Nachbilder entstehen durch die „Ermüdung“ einiger Photorezeptoren.
Wenn diese für längere Zeit dem gleichen Reiz ausgesetzt sind, erschöpft sich
ihr Potential und sie werden inaktiv. Blickt man nun auf eine weiße
Fläche, arbeiten die „fitten“ Photorezeptoren
wie gewöhnlich, die „müden“ jedoch senden ein inaktives Signal zum Gehirn. So
entsteht ein imaginäres Bild in den Komplementärfarben des Originalbildes.
Wie
das positive Nachbild entsteht, ist noch weitgehend unklar. Man vermutet, dass
sich die Photorezeptoren
an den hellen Reiz gewöhnen und darum die Lichtempfindung noch für kurze Zeit
weiter andauert. Dank diesem Effekt werden
übrigens
bei Kinofilmen die verschiedenen Einzelbilder als zusammenhängend gesehen.