• Spielablauf

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      Versetzt euch in die folgende Situation: Ihr als gesamte Klasse seid nun Teilnehmende an der Gemeindeversammlung:

      • 10 von euch sind aktiv mit vorgegebenen Rollen im Spiel beteiligt,
      • eine Mitschülerin oder Mitschüler unterstützt die Bürgermeisterin,
      • eine weitere teilnehmende Person übernimmt die Moderation,
      • Mitschülerinnen und Mitschüler, die nicht mitspielen, beobachten das Geschehen.

      Hier findet ihr einen möglichen Zeitablauf
      zur Orientierung.

      Zusatzmaterial anzeigen

      Hier gelangt ihr zu den Zusatzmaterialien,
      wie Rollenkarten, Beobachtungsbögen und Diskussionsregeln.

      Ablauf

      1. Lest nun gemeinsam in der Klasse a) die Einladung der Bürgermeisterin und b) alle Rollenkarten laut vor (eure Lehrkraft bestimmt, wer vorliest), um die Akteure der Gemeindeversammlung und ihre Ziele für die Wiese kennenzulernen.
      2. Besprecht anschließend, in welcher Situation sich die Dorfgemeinschaft befindet.
        Überlegt zusammen, warum die Wiese für Diskussionen sorgt und welche Interessen im Dorf vertreten sind. Welche Zielkonflikte könnte es geben?

      Wichtig: Es können maximal 12 von euch aktiv am Planspiel teilnehmen und eine vorbereitete Aufgabe übernehmen. Alle anderen beobachten die Spielsituation und notieren. Das ist besonders wichtig für die Auswertung des Rollenspiels.
      Nutzt für die Einteilung die Aktivität Rollenwahl. Eure Lehrkraft unterstützt euch, wenn nötig, bei der Einteilung.

      • Rollen (10 Personen): Ihr übernehmt im Spiel eine fiktive Rolle. In den Rollenkarten erhaltet ihr Hilfestellungen zu eurer Rolle und ihren jeweiligen Zielen und Argumenten. So könnt ihr euch gut in die Person, die ihr spielen werdet, einarbeiten. 
      • Moderation (1 Person): Du organisiert die Vorstellungsrunde und die Diskussion. Du achtest darauf, dass die Diskussionsregeln eingehalten werden und jede und jeder die Chance hat, seine Argumente vorzubringen.
      • Zeit & Protokoll (1 Person): Du achtest darauf, dass die Rollen ihre Argumente innerhalb der vorgegebenen Zeit (siehe Punkt 4 „Gemeindeversammlung") vorbringen. Ist die Zeit abgelaufen, gibst du der Moderation einen Hinweis. Weiterhin hältst du wichtige Punkte schriftlich fest.
      • Beobachter (alle weiteren Schülerinnen und Schüler): Ihr verfolgt als interessierte Bürger das Spiel aufmerksam. Eure Beobachtungen haltet ihr im Beobachtungsbogen fest. Entscheidet zunächst gemeinsam, wer wen beobachtet. So könnt ihr euch besser auf einzelne Rollen konzentrieren und die jeweiligen Punkte während der Vorstellung und Diskussion (siehe Punkt 4 „Gemeindeversammlung") notieren. Als Bürgerinnen und Bürger dürft ihr an der Abstimmung teilnehmen.

      Ihr habt nun Zeit, euch in die jeweilige Aufgabe einzuarbeiten. 

      Rollen: Lest zunächst noch einmal eure Rollenkarte.

      1. Bildet Kleingruppen nach dem Symbol auf eurer Rollenkarte.
      2. Klärt innerhalb der Rollenkarten-Gruppe offene Fragen zu eurer Rollenkarte. Schaltet erst eure Lehrperson ein, wenn ihr nicht allein weiterkommt.
      3. Notiert euch jede und jeder für sich erste Ideen zu folgenden Fragen als Vorbereitung für eure Argumentation während der Gemeindeversammlung:
      • Welche Argumente möchtest du vorbringen, um alle von deiner Idee zu überzeugen?
      • Welche Argumente werden die anderen Rollen haben? 
      • Wie kannst du den Argumenten der anderen Rollen begegnen?

      Beobachterinnen und Beobachter:

      1. Lest euch den Beobachtungsbogen durch. Klärt in der Gruppe offene Fragen. Schaltet erst eure Lehrperson ein, wenn ihr nicht allein weiterkommt.
      2. Überlegt weiterhin, wer wen beobachtet. So könnt ihr euch besser auf einzelne Personen konzentrieren und euch gehen keine wichtigen Informationen verloren.

      Moderierende Person und Person für Zeit & Protokoll:

      1. Lest zunächst noch einmal eure Hilfskarte und klärt offene Fragen. Schaltet erst eure Lehrperson ein, wenn ihr nicht allein weiterkommt.
      2. Die moderierende Person legt die Reihenfolge für die Gemeindeversammlung fest und notiert sie. Die Bürgermeisterin stellt ihre Vision der Wiese als erste vor.
      3. Anschließend überlegt ihr gemeinsam, wie die Abstimmung erfolgen soll (geheim, per Handzeichen oder digital mit dem Abstimmungsbutton). Bereitet nun die Abstimmung so vor, dass alle Teilnehmenden die nötigen Voraussetzungen haben, um abstimmen zu können.
      4. Einigt euch auf eine Protokollierungsvariante (z. B. im Etherpad oder an der (digitalen) Tafel).

      Eröffnung der Versammlung:
      Die moderierende Person eröffnet die Gemeindeversammlung und entscheidet, beginnend mit der Bürgermeisterin, in welcher Reihenfolge sich die Rollen vorstellen.

      Vorstellung der Rollen und Ziele:

      • Jede und jeder stellt sich und die persönlichen Ziele für die Wiese kurz vor (z. B. „Ich bin Elena Kiesewetter und Landwirtin in Elsterhain. Ich möchte die Wiese so nutzen: ..."). Für die Vorstellung hat jede Rolle maximal 2 Minuten Zeit.
      • Die verantwortliche Person für Zeit & Protokoll achtet auf die Rededauer und gibt der moderierenden Person Bescheid, wenn die Redezeit vorbei ist.

      Diskussion:

      • Ihr besprecht nun die vorgetragenen Möglichkeiten zur Nutzung der Wiese.
      • Die moderierende Person achtet auf die Gesprächsregeln und trägt Sorge dafür, dass jede und jeder mitdiskutieren kann.
      • Die verantwortliche Person für Zeit & Protokoll notiert dabei Vorschläge und mögliche Nutzungskombinationen im Etherpad oder an der (digitalen) Tafel).
      • Die Beobachter hören während der Diskussion genau zu und schreiben auf, welche Argumente genannt werden und wie die Rollen miteinander sprechen. Sie achten auch darauf, ob es Streit gibt und wie dieser gelöst wird.

      Abstimmung:
      Wenn es sich abzeichnet, dass ausgewählte Vorschläge oder Kombinationen von einigen Bürgerinnen und Bürgern unterstützt werden, kann die moderierende Person zur Abstimmung aufrufen.  Nehmt dafür drei Vorschläge in die Abstimmung, bei denen ihr die größten Erfolgsaussichten für eine Einigung seht.

      Die moderierende Person erklärt, wie abgestimmt wird.
      Ihr könnt den Abstimmungs-Button nutzen, per Handzeichen wählen oder eure Stimmen auf Zettel schreiben und einsammeln.

      Ergebnis der Abstimmung:

      • Absolute Mehrheit*: Ein Vorschlag erreichte 50 % + 1 Stimme: Wow! Ihr konntet euch sehr schnell einigen! Geht weiter zu „6. Auswertung & Reflexion"
      • Keiner der Vorschläge hat eine absolute Mehrheit* erzielt: Startet erneut bei „4. Spielphase" im Unterpunkt „3. Diskussion". Bei erneuten Erfolgsaussichten startet ihr eine zweite Abstimmung.


      *Ihr könnt anstelle der absoluten Mehrheit auch die einfache Mehrheit verwenden. Das bedeutet, dass der Vorschlag mit den meisten Stimmen gewinnt, unabhängig davon, ob er mehr als die Hälfte aller Stimmen erhält. Überlegt gemeinsam und besprecht die Vor- und Nachteile dieser Abstimmungsform.

      Nach dem Planspiel setzt ihr euch mit eurer Lehrkraft in einen Stuhlkreis. Die Lehrkraft stellt euch die Reflexionsfragen und ihr besprecht gemeinsam, wie ihr euch gefühlt habt, welche Argumente wichtig waren und wie Konflikte gelöst wurden. Die wichtigsten Punkte werden im Etherpad oder an der (digitalen) Tafel festgehalten. Nutzt dafür z. B. die folgenden Fragen:

      • Welche Argumente haben die einzelnen Akteure vorgebracht? Waren die Argumente aus eurer Sicht gerechtfertigt?
      • Gab es Konflikte? Wenn ja, wie wurden sie gelöst?
      • Gab es Kompromisslösungen? Wenn ja, wie oder wodurch sind diese entstanden?
      • Gab es Zielkonflikte im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Umwelt, soziale Gerechtigkeit oder wirtschaftliche Interessen? Wenn ja, welche unterschiedlichen Ziele standen sich gegenüber?
      • Wie habt ihr euch in eurer jeweiligen Rolle gefühlt?
      • Wie haben die jeweiligen Rollen auf euch gewirkt?