• Runder Tisch

    • Der Runde Tisch war ein wichtiges Instrument des friedlichen Übergangs von der Diktatur zur Demokratie in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Zuge der Wende 1989/1990. Er diente als Forum für Verhandlungen zwischen der SED-Regierung und Vertretern der neu entstandenen Bürgerbewegungen sowie Oppositionsparteien.

       

      Egon Krenz

      Die ehemaligen Politbüromitglieder und in dieser Tätigkeit für Sicherheitsfragen zuständigen Egon Krenz (3. v. r.) und Wolfgang Herger (2. v. l.) nahmen zu den Beziehungen zwischen der ehemaligen SED und dem Sicherheitsapparat Stellung.
      (Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0122-023/CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons, Fundstelle)


      Am 7. Dezember 1989 wurde in Ost-Berlin der „Zentrale Runde Tisch“ gebildet, an dem sich Einheitssozialisten und Opposition gegenübersaßen. Unter Aufsicht der Kirchen nahmen sie ihre Gespräche auf. Der Runde Tisch sollte zum Kontrollgremium der Regierung während der Übergangsphase werden. 

      Das neue Format gewann zunehmend an Einfluss auf die Regierungspolitik der DDR. Die vertretenen Bürgerbewegungen forderten demokratische Reformen, die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit, eine neue Verfassung und ein neues Wahlgesetz. 

      Gleichzeitig bemühten sich die ehemaligen Blockparteien um ein eigenständiges Profil. Die SED benannte sich um in SED-PDS (PDS steht dabei für „Partei des Demokratischen Sozialismus“).

       


    • „Es war die Zeit, in der Entscheidungen getroffen werden mussten.“



      Hör doch mal rein!

      Zeitzeuge Ernst Benedict wurde 1990 vom SPD-Bezirksverband Leipzig zu dessen Vertreter beim Runden Tisch ernannt. Er erzählt von Arbeitssitzungen, Problemen und Zielen, die damals verfolgt wurden.

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      (Quelle: Zeitzeugen-Portal, Fundstelle)




      • Zeitraum: Dezember 1989 bis März 1990 
      • Ort: Zentraler Runder Tisch in Berlin, regionale Runde Tische in verschiedenen Städten der DDR 
      • Teilnehmer: Vertreter der SED, Blockparteien, neu gegründete Oppositionsgruppen und Bürgerbewegungen

      • Bürgerbewegungen: Neue politische Gruppierungen, die aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden, wie Neues ForumDemokratie Jetzt und Initiative Frieden und Menschenrechte.


      Übersicht der Teilnehmer am "Runden Tisch"

      Runder Tisch
      (Quelle: Ludacrizzz, Public domain, via Wikimedia Commons, Fundstelle)


      • Dialog: Schaffung eines Dialogs zwischen der alten Macht und der Opposition. 
      • Reformen: Diskussion und Einleitung politischer und gesellschaftlicher Reformen. 
      • Wahlen: Vorbereitung freier und fairer Wahlen für die Volkskammer.

      • Sitzungen: Regelmäßige Treffen, bei denen verschiedene Themen diskutiert wurden, darunter politische
        Reformen, Wirtschaftsfragen und die Zukunft der DDR. 
      • Konsensprinzip: Entscheidungen wurden auf der Grundlage von Konsens getroffen, nicht durch
        Mehrheitsabstimmung. 
      • Transparenz: Die Sitzungen waren öffentlich und wurden teilweise live im Fernsehen übertragen.

      • neues Wahlgesetz: Verabschiedung eines Wahlgesetzes für die Volkskammerwahlen am 18. März 1990. 
      • Stasi-Auflösung: Einleitung der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi). 
      • Verfassungsreform: Erarbeitung von Vorschlägen für eine demokratische Verfassung der DDR.

      • Volkskammerwahlen: Die Wahlen im März 1990 waren die ersten freien Wahlen in der DDR und führten zu
        einer Regierung, die die Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland vorantrieb. 
      • Demokratisierung: Der Runde Tisch trug zur Demokratisierung der DDR bei und ebnete den Weg für die
        Wiedervereinigung. 
      • Modellcharakter: Der Runde Tisch wurde zu einem Modell für friedliche Übergänge in anderen
        postkommunistischen Ländern.

      • Der Runde Tisch war ein einzigartiges Experiment in der politischen Geschichte, das zeigte, wie ein friedlicher
        Übergang von einem autoritären System zu einer Demokratie
        gestaltet werden kann. 
      • Er symbolisierte die Macht der Zivilgesellschaftund die Möglichkeit eines Konsenses zwischen sehr
        unterschiedlichen politischen Kräften.

    • wichtiger Hinweis: Du kannst nicht zu vorherigen Fragen zurückgehen (also innerhalb des Tests Fragen noch einmal ansehen). 
      Viel Erfolg! 🍀


    • Zusammenfassung Runder Tisch Datei