• Volksaufstand

    Der Volksaufstand

    Karte über Aufstände, Häftlingsbefreiungen und Einsatz sowjetischen Militärs in Orten der DDR;
    am Rand S-W-Fotos von einzelnen Aufständen
    (Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, CC BY 3.0 DE, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

     

    Der Volksaufstand von 1953 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) war ein bedeutendes Ereignis in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Er fand am 17. Juni 1953 statt und war die erste große Protestbewegung gegen die kommunistische Regierung in Ostdeutschland. 

    Der Volksaufstand von 1953 zeigte die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem kommunistischen Regime in der DDR und war ein Vorbote für weitere Protestbewegungen in Osteuropa, die schließlich zum Fall des Eisernen Vorhangs und zur Wiedervereinigung Deutschlands führten.

     

    • Bilder eines prägenden Tages:

      Berlin: Ost; Fäuste vor Brandenburger Tor
      (Quelle: Willy Pragher, CC BY 3.0 DE, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Knapp vier Jahre nach Gründung der DDR ist die Unzufriedenheit der Bevölkerung groß. Streikende setzen sich für freie Wahlen und Wiedervereinigung ein.

      Demonstranten im Lustgarten. 1. Reihe, 3.v.l.: Siegfried Berger
      (Quelle: Rei Thor, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      In Ost-Berlin gehen die Arbeiter auf die Straße. Sie wehren sich gegen die Erhöhung der Arbeitsnorm.


      Schnelle Ausbreitung von Gewalt
      (Quelle: Max Schirner, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Binnen weniger Stunden weiten sich die Proteste aus und werden zunehmend gewalttätiger.

      das brennende Columbus-Haus
      (Quelle: Richard Perlia, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      In der Folge kommt es zu Brandstiftungen wie hier am Vorzeige-HO-Kaufhauses "Columbushaus".

      Demonstranten holen die Rote Fahne vom Brandenburger To
      (Quelle: Max Schirner, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Die Demonstranten holen die Rote Fahne vom Brandenburger Tor.
      Eine Gruppe von Menschen beobachtet eine sowjetische Militärkolonne.

      Demonstranten verbrennen die Rote Fahne vom Brandenburger Tor
      (Quelle: Max Schirner, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Demonstranten verbrennen die Rote Fahne vom Brandenburger Tor.

      Sowjetische Panzer auf dem Leipziger Platz
      (Quelle: Max Schirner, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Die SED-Führung ruft sowjetische Truppen zu Hilfe.
      Demonstranten am Potsdamer Platz.


      Leipzig, Reichsgericht, russischer Panzer
      (Quelle: Bundesarchiv, B 285 Bild-14676, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons, Fundstelle)

      Die Demonstranten beobachten den Aufmarsch der sowjetischen Truppen. Bald darauf fliegen die ersten Pflastersteine.Demonstranten werfen Steine auf sowjetische Panzer.

      Demonstranten fliehen vor sowjetischen Panzern
      (Quelle: Heinrich von der Becke, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Volkspolizisten oder sowjetische Soldaten eröffnen am Potsdamer Platz das Feuer auf die Demonstranten, die daraufhin vor sowjetischen Panzern fliehen.

      Trauerfeier für die Opfer des Aufstandes
      (Quelle: Bert Sass, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Sechs Tage später findet vor dem Schöneberger Rathaus eine Trauerfeier für die Opfer des Aufstandes statt, von denen einige dabei aufgebahrt wurden.

      Kranzniederlegung an den Gräbern der Opfer durch Delegierte des Europäischen Jugendrates
      (Quelle: Bert Sass, CC BY-SA 4.0, via Deutsche Digitale Bibliothek, Fundstelle)

      Mindestens 55 Menschen kommen ums Leben: von Volkspolizisten oder sowjetischen Soldaten erschossen oder nach dem Aufstand zum Tode verurteilt. Andere sterben später im Gefängnis.


    • Zusammenfassung Volksaufstand 1953


       

       
      (Quelle: EinfachSchule, Fundstelle)


      Ursachen
      Ursachen
      Verlauf
      Verlauf
      Ergebnisse
      Ergebnisse
    • Teste Dein Wissen zum Volksaufstand in einem Quiz!


      (Quelle: Usema Sahli, LearningApp.org, Fundstelle)
    • Warum macht es aus heutiger Sicht Sinn, die geschichtlichen Entwicklungen der DDR während des Volksaufstandes nachzuvollziehen?

      … um Parallelen zu heutigen politischen Entwicklungen, insbesondere zu repressiven Regimen, zu verstehen!

      In der DDR spielte die Staatssicherheit (Stasi) eine zentrale Rolle bei der Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung. Die Stasi war eine der effektivsten und gefürchtetsten Geheimdienste der Welt und hatte ein weitreichendes Netz von Informanten und Überwachungsmechanismen. Zu den Methoden der Überwachung gehörten:

      1. Telefonüberwachung: Abhören von Telefongesprächen.
      2. Postkontrolle: Öffnen und Lesen von Briefen.
      3. Observation: Physische Überwachung von Personen.
      4. Informanten: Einsatz von inoffiziellen Mitarbeitern (IMs), die Informationen über Freunde, Kollegen und Familienmitglieder sammelten.
      5. Psychologische Zersetzung: Einsatz von psychologischen Methoden, um das Leben von Dissidenten zu destabilisieren und zu zerstören.

      Diese Maßnahmen dienten dazu, jegliche Opposition im Keim zu ersticken und die Bevölkerung in einem Zustand der Angst und Unsicherheit zu halten.

      Vergleich mit heutigen repressiven Regimen

      Viele der Überwachungs- und Kontrollmechanismen, die in der DDR verwendet wurden, finden sich auch in heutigen repressiven Regimen wieder. Einige Beispiele sind:

      1. China:

        • Sozialkredit-System: Ein umfassendes System zur Überwachung und Bewertung des Verhaltens der Bürger, das Belohnungen und Strafen basierend auf dem Verhalten und der Loyalität gegenüber dem Staat verteilt.
        • Internetüberwachung: Strenge Kontrolle und Zensur des Internets, einschließlich der Überwachung von Online-Aktivitäten und der Blockierung von Websites.
        • Kameras und Gesichtserkennung: Einsatz von Millionen von Überwachungskameras und fortschrittlicher Gesichtserkennungstechnologie zur Überwachung der Bevölkerung.
      2. Russland:

        • Überwachung von Oppositionellen: Einsatz von Geheimdiensten zur Überwachung und Einschüchterung von politischen Gegnern und Aktivisten.
        • Medienkontrolle: Kontrolle und Zensur der Medien, um die Verbreitung von regierungskritischen Informationen zu verhindern.
        • Internetüberwachung: Überwachung und Kontrolle von Online-Aktivitäten, einschließlich der Verfolgung und Bestrafung von Personen, die regierungskritische Inhalte posten.
      3. Iran:

        • Überwachung von Dissidenten: Einsatz von Geheimdiensten zur Überwachung und Verhaftung von politischen Aktivisten und Oppositionellen.
        • Internetkontrolle: Strenge Zensur und Überwachung des Internets, einschließlich der Blockierung von sozialen Medien und regierungskritischen Websites.
        • Religiöse Polizei: Einsatz von religiösen Milizen zur Überwachung und Durchsetzung von moralischen und religiösen Vorschriften.

      Das Verständnis der Überwachungs- und Kontrollmechanismen in der DDR während des Volksaufstandes von 1953 bietet wertvolle Einblicke in die Funktionsweise repressiver Regime. Der Vergleich mit heutigen Regimen zeigt, dass viele dieser Mechanismen weiterhin verwendet werden, oft in noch ausgefeilterer Form dank moderner Technologie. Diese Parallelen unterstreichen die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben und sich für den Schutz der Menschenrechte und der persönlichen Freiheiten einzusetzen. Indem wir aus der Geschichte lernen, können wir besser verstehen, wie solche Systeme funktionieren und wie wir ihnen entgegenwirken können.

      DDR: Der Volksaufstand wurde gewaltsam durch den Einsatz von Polizei, Militär und sowjetischen Truppen niedergeschlagen.

      • Aktuelle Regime (z.B. Belarus): Proteste werden oft mit Gewalt unterdrückt, die Polizei und Sicherheitskräfte setzen Tränengas, Gummigeschosse und Verhaftungen ein, um Demonstrationen aufzulösen.

      • Hongkong (China):
      1. Einsatz von Polizei und Sicherheitskräften: Die Polizei setzte Tränengas, Gummigeschosse und Wasserwerfer ein, um die prodemokratischen Proteste zu unterdrücken.
      2. Verhaftungen und Inhaftierungen: Hunderte von Demonstranten wurden verhaftet, darunter auch prominente Aktivisten.
      3. Gesetzgebung: Einführung des nationalen Sicherheitsgesetzes, das weitreichende Befugnisse zur Unterdrückung von abweichenden Meinungen und zur Verhaftung von Aktivisten gibt.

      • Russland:
      1. Einsatz von Polizei und Sicherheitskräften: Die Polizei setzte Gewalt ein, um Proteste gegen die Regierung und für die Freilassung von Oppositionsführer Alexei Nawalny zu unterdrücken.
      2. Verhaftungen und Inhaftierungen: Tausende von Demonstranten wurden verhaftet, und viele wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.
      3. Gesetzgebung: Einführung von Gesetzen, die die Organisation und Teilnahme an nicht genehmigten Protesten kriminalisieren.

      • Iran:
      1. Einsatz von Polizei und Sicherheitskräften: Die Sicherheitskräfte setzten Gewalt ein, um Proteste gegen die Regierung und wirtschaftliche Missstände zu unterdrücken.
      2. Verhaftungen und Inhaftierungen: Tausende von Demonstranten wurden verhaftet, und viele wurden gefoltert oder hingerichtet.
      3. Internetabschaltungen: Die Regierung schaltete das Internet ab, um die Kommunikation und Organisation der Proteste zu erschweren.

      • DDR: Die staatlich kontrollierten Medien verbreiteten Propaganda, diffamierten
        den Aufstand als konterrevolutionären Putsch und lenkten die öffentliche
        Meinung.
      • Aktuelle Regime (z.B. Russland):Staatlich kontrollierte Medien und gezielte
        Desinformation werden verwendet, um die Regierungspolitik zu unterstützen
        und Kritiker zu diskreditieren.

      • DDR: Kritische Äußerungen wurden unterdrückt, unabhängige Medien existierten nicht, und öffentliche Kritik an der Regierung war gefährlich.
      • aktuelle Regime (z.B. Türkei): Journalistinnen und Kritikerinnen der Regierung werden verfolgt, inhaftiert und Medien unter staatliche Kontrolle gebracht oder geschlossen.


      • DDR: Viele Teilnehmer des Volksaufstandes wurden verhaftet, in Schauprozessen
        verurteilt und inhaftiert.

      • Aktuelle Regime (z.B. Iran): Politische Aktivisten und Demonstranten werden häufig
        verhaftet, gefoltert und in unfairen Prozessen zu langen Haftstrafen
        verurteilt.


      • DDR: Nach dem Aufstand wurden einige wirtschaftliche Zugeständnisse gemacht,
        um die Unzufriedenheit der Bevölkerung zu mindern.
      • aktuelle Regime (z.B. Saudi-Arabien):Wirtschaftliche Anreize und Subventionen werden
        genutzt, um die Unterstützung der Bevölkerung zu sichern und soziale
        Unruhen zu verhindern.

      • DDR: Die Sowjetunion spielte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung und Stabilisierung des DDR-Regimes.
      • aktuelle Regime (z.B. Nordkorea): Unterstützung durch mächtige Verbündete (z.B. China) hilft dabei, das Regime trotz internationaler Isolation und Sanktionen aufrechtzuerhalten.

      Mit der Reihe QuellenNAH präsentiert das Landesarchiv Sachsen-​Anhalt Bausteinhefte zur historischen Bildungsarbeit.

      Zum 70. Jahrestag des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 beleuchtet Heft 8 die Ereignisse in den damaligen Bezirken Halle und Magdeburg aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

      Hier geht's zu den Bausteinheften "QuellenNAH"
      Der Link führt auf eine externe Website.


    • Beantworte die Fragen, um die nächste Bonus-Lektion freizuschalten.

      wichtiger Hinweis: Du kannst nicht zu vorherigen Fragen zurückgehen (also innerhalb des Tests Fragen noch einmal ansehen). 
      Viel Erfolg! 🍀

    • Zusammenfassung Volksaufstand Datei