• Währungsreform

    • Nach der separaten Währungsreform am 18.6.1948 in den Westzonen und im Westsektor Berlins, 
      die einen entscheidenden Schritt zur Spaltung Westdeutschlands bildet, wird am 23. Juni die „Währungsreform“ für die sowjetische Besatzungszone und den sowjetischen Sektor Berlins beschlossen.

      (Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-M0425-332/Donath, Otto, CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons, Fundstelle)

    • In den westlichen Besatzungszonen wurde die Deutsche Mark (DM) eingeführt, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Inflation zu stoppen. 
      In der sowjetischen Besatzungszone wurde später die Ost-Mark eingeführt.
      Die Währungsreformen vertieften die Teilung Deutschlands.


      5 Westmark

      5 Deutsche Mark der westlichen Besatzungszone (1948)

      (Quelle: Alliierte Militärbehörde in Deutschland, Public domain, via Wikimedia Commons, Fundstelle)




      5 Deutsche Mark der sowjetischen Besatzungszone (1948)

      (Quelle: LutzBruno, Public domain, via Wikimedia Commons, Fundstelle)


    • Nach dem Zweiten Weltkrieg war die deutsche Wirtschaft durch Kriegsschäden, Demontagen und
      eine hohe Inflation außerordentlich beeinträchtigt. Die Reichsmark hatte stark an Wert verloren und es herrschte ein großer
      Mangel an Waren. Um die Wirtschaft wiederzubeleben und eine stabile Währung zu schaffen, wurden in den drei
      westlichen Besatzungszonen und in der sowjetischen Besatzungszone getrennte Währungsreformen durchgeführt.

      Zigaretten auf dem Schwarzmarkt 1947

      Die wichtigste Währung nach dem Krieg waren Zigaretten, mit denen man fast alles kaufen konnte. 

      (Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-19000-3293 / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons, Fundstelle)

      • Hyperinflation: Die Reichsmark war durch Kriegsfinanzierung und anschließende Geldschöpfung stark entwertet.
      • Schwarzmarkt: Aufgrund der Wertlosigkeit der Reichsmark florierte der Schwarzmarkt und Tauschhandel wurde zur gängigen Praxis.
      • Wirtschaftliche Stagnation: Die deutsche Wirtschaft litt unter einer fehlenden Vertrauensgrundlage für wirtschaftliche Transaktionen.
      • Politische Gegensätzlichkeiten: Unterschiedliche wirtschaftspolitische Vorstellungen der Besatzungsmächte führten zu getrennten Reformen in Ost und West.



      • Westalliierte (USA, Großbritannien, Frankreich): führten die Währungsreform in den westlichen
        Besatzungszonen durch
      • Sowjetunion: führte die Währungsreform in der sowjetischen Besatzungszone durch
      • Deutsche Verwaltungsorgane: waren an der Umsetzung der Reformen beteiligt
      • Deutsche Bevölkerung: war von den Reformen direkt betroffen

      Bundesarchiv, Bild 146-1982-181-20 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en

      West-Berlin, Wittenbergplatz, Menschenschlage vor einer Umtauschstelle, Währungsreform 1948/49 

      (Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-1982-181-20 / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons, Fundstelle)

      • Einführung der Deutschen Mark (DM) als neue Währung
      • Umtauschverhältnis: 

        Jeder Erwachsene erhielt zunächst 40 Deutsche Mark (DM), wenn er 60 Reichsmark vorlegte. Etwas später erhielt man dann die restlichen 20 DM. (Die spätere Auszahlung der restlichen 20 DM war eine Maßnahme, um die Geldmenge kontrolliert zu erhöhen und eine Inflation zu vermeiden. Diese Vorgehensweise half, den Übergang zur neuen Währung zu organisieren und die wirtschaftliche Stabilität in der Nachkriegszeit zu gewährleisten.)

      • Ab dem 21. Juni war ausschließlich die Deutsche Mark als gesetzliches Zahlungsmittel gültig, während die Reichsmark ihre Gültigkeit verlor. Darüber hinausgehende Beträge wurden zu einem anderen Kurs umgetauscht, der weniger günstig war.

      • Lohn- und Preisstopp, um Inflation zu verhindern
      • Aufhebung von Bewirtschaftungsmaßnahmen und Preisbindungen, um die Marktwirtschaft zu stärken



      Währungsreform 1948, Information in Leipzig

      (Quelle: Roger&Renate Rössing‎, Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons, Fundstelle)


      • Einführung der Deutschen Notenbank und der Ost-Mark (Mark der Deutschen Notenbank, später Mark der DDR)
      • Umtauschverhältnis: Jeder Bürger erhielt 70 Ost-Mark im Verhältnis 1:1 für die ersten 70 Reichsmark. Darüber hinausgehende Beträge wurden zu einem anderen Kurs umgetauscht, der weniger günstig war.
      • Fortführung der Planwirtschaft mit staatlicher Preisfestsetzung und Kontingentierung


      • In Westdeutschland führte die Währungsreform zu einem Wirtschaftsaufschwung, bekannt als das „Wirtschaftswunder“.
      • In Ostdeutschland stabilisierte sich die Wirtschaft, blieb aber durch die Planwirtschaft weniger flexibel und
        dynamisch.
      • Die Währungsreformen vertieften die Teilung Deutschlands und führten zur Gründung zweier deutscher
        Staaten:
        der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

      • Die Währungsreformen waren ein entscheidender Schritt zur wirtschaftlichen Erholung und zur Etablierung
        zweier unterschiedlicher Wirtschaftssysteme in Deutschland.
      • Sie legten den Grundstein für die spätere politische Teilung Deutschlands und die unterschiedliche
        Entwicklung in Ost und West.
      • Die Reformen hatten langfristige Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Menschen und die
        wirtschaftliche Ausrichtung der beiden deutschen Staaten.

      Die Währungsreformen von 1948 waren ein Wendepunkt in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
      Sie trugen wesentlich zur wirtschaftlichen Erholung bei, verstärkten aber auch die politische und wirtschaftliche
      Spaltung Deutschlands. Die ungleichen Ansätze in Ost und West führten zu unterschiedlichen Entwicklungen, die
      das Leben der Deutschen in den folgenden Jahrzehnten prägten.

      Währungsreform in der
      westlichen Besatzungszone:


      „...man wurde zum zweiten mal befreit.“

      Währungsreform in der
      sowjetischen Besatzungszone:


      „...die Währungsreform wurde der Sowjetzone aufgezwungen.“



      Hör doch mal rein:

      Zeitzeuge Hildegard Hamm-Brücher: Zweifel vor der Währungsreform 

      Der Link führt auf eine externe Webseite. 

      Zweifel vor der Währungsreform
      Hildegard Hamm-Brücher, damals Stadträtin in München, erinnert sich, dass erste Zweifel an der neuen Währung beiseite geräumt wurden, als die Geschäfte wieder Waren führten und die Löhne in D-Mark ausgezahlt wurden.

      Hör doch mal rein:

      Zeitzeuge Wolfgang Leonhard: Währungsreform in der SBZ 

      Der Link auf eine externe Webseite. 

      Währungsreform in der SBZ
      Wolfgang Leonhard, ehemals Mitglied der Gruppe Ulbricht und später SED-Dissident, berichtet von der im Geheimen vorbereiten Währungsreform der Alliierten, was die Sowjetunion jedoch durch ihren Nachrichtendienst vorab in Erfahrung brachte.



    • wichtiger Hinweis: Du kannst nicht zu vorherigen Fragen zurückgehen (also innerhalb des Tests Fragen noch einmal ansehen). 

      Viel Erfolg! 🍀


    • Zusammenfassung Währungsreformen Datei
    • Du willst dein Wissen noch etwas vertiefen?

      Dann schau in das Video rein! Es gibt dir einen Einblick in die vielen Währungsreformen, die es in Deutschland bisher gegeben hat. (Länge: 12 min)


      (Quelle: Währungsreformen | Zeitreise2go | MDR, Fundstelle)